Gemeinsam in Gedenken
Eine ganz besondere Tradition findet in St Elisabeth an Allerseelen statt: eine gemeinsame Erinnerungsandacht.
Für die verstorbenen Bewohner und Bewohnerinnen des letzten Jahres wird unterjährig jeweils ein Namensstein gestaltet und in einer Schale voll Sand aufbewahrt. Die Steine gelten als ein Symbol für Dauerhaftigkeit und das ewige Leben. Zusammen mit einem Kondolenzbuch wird so den Verstorbenen gedacht. "Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus." Dieser Trost und Hoffnung spendende Vers aus dem Gedicht Mondnacht von Joseph von Eichendorff steht über der Schale
An Allerseelen sind dann alle Bewohner und Bewohnerinnen, Mitarbeitenden und die Angehörigen der Verstorbenen zu einer Erinnerungsandacht und -feier eingeladen. Nach der feierlichen Andacht in der Kapelle werden die Steine dem Bach auf dem Gründstück von St. Elisabeth übergeben. Er steht als Metapher für das Leben und zieht sich auch symbolisch vom Eingang des Hauses über verschiedene Punkte im Heim. Im Anschluss waren alle zu Kaffeee und Kuchen eingeladen und in der Geselligkeit konnten Erinnerungen und Anekdoten ausgetauscht werden.
Eine gute Sterbe- und Erinnerungskultur sei von großer Bedeutung, betont die Einrichtungsleiterin Elisabeth Weiss, da sie den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Mitarbeitenden und den Angehörigen einen würdevollen und respektvollen Abschied ermögliche. Sie fördert ein Umfeld, in dem Ängste und Sorgen offen angesprochen werden können und die Erinnerungsandacht gibt allen Sicherheit, dass niemand vergessen wird.